Der aktuelle Verkehrszustand auf der stark befahrenen Großen Meißner Straße stellt eine Barriere zwischen Alt- und Neustadt dar, auch bei einer möglichen Reduzierung der Fahrspuren. Wir schlagen vor, die Straße ab dem Carolaplatz abzusenken und in einen Tunnel zum Jägerhof umzuwandeln, um Platz für Radfahrer zu schaffen und das gesamte Areal als Flaniermeile aufzuwerten. Die oberirdische Erreichbarkeit des Neustädter Marktes für Anliegerverkehr soll beibehalten werden, vorzugsweise von der Westseite aus.
Bei einem Ortstermin in der letzten Woche am Goldenen Reiter während der Feierabendzeit wurde deutlich, dass der aktuelle Verkehrszustand auf der Großen Meißner Straße eine große Herausforderung darstellt. Mit rund 21.000 Kraftfahrzeugen pro Tag ist die Straße stark befahren und bildet eine Barriere für Fußgänger und Radfahrer zwischen Alt- und Neustadt. Das wäre auch dann noch der Fall, wenn die Anzahl der Kfz-Fahspuren reduziert und die Straße verschmälert wird. Der Kfz-Verkehr verbleibt auf der Straße und stelle weiterhin eine Barriere zwischen Hauptstraße und Augustusbrücke dar. Mehr dazu ist im Stadtteilmagazin Neustadtgeflüster zu nachzulesen.
Unser Vorschlag sieht vor, die Straße nach dem Carolaplatz abzusenken, sodass sie bis zum Jägerhof in einen Tunnel führt. Dadurch bleibt die Straßenbahn oben und es entsteht mehr Platz für Radfahrer. Wir schlagen zwei separate Röhren für den Tunnel vor, eine nördlich der Straßenbahntrasse in Ost-West-Richtung, und eine zweite Tunnelröhre südlich der Straßenbahnachse in West-Ost-Richtung. Die Ausgestaltung (eine oder zwei Fahrspuren pro Richtung) hängt von der Verkehrsprognose ab. Wichtig ist aber, dass durch die Tunnellösung dann natürlich auch die durch den Querverkehr erforderlichen Rotzeiten wegfallen und sich so die Leistungsfähigkeit erhöht, sodass ggf. auch eine Fahrspur pro Richtung ausreichend ist. Möglich wären zudem auch Zufahrten zu Tiefgaragen, wie beispielsweise beim Hotel "Bellevue", oder die Schaffung einer Quartiersgarage für das Barock-Viertel.
Der Platz Neustädter Markt soll natürlich auch weiterhin oberirdisch mit Kfz erreichbar bleiben. Aber das soll nur für Anlieger- und Erschließungsverkehr möglich bzw. notwendig sein. Das bedeutet auch, dass der Neustädter Markt nicht zwingend sowohl von der Ost- und von der Westseite her erreichbar und angebunden sein muss. Gerade auf der östlichen Seite im Bereich Jägerhof ist wenig Platz, sodass weitere vollwertige Kfz-Fahrspuren neben den Tunnelein- und -ausfahrten schwer einordenbar erscheinen. Die oberirdische Erschließung des Neustädter Marktes wäre dann von der Westseite her möglich.